WORK IN PROGRESS

I UMBAU EINER SCHEUNE ZUM WOHNHAUS
Umbau und Sanierung einer Scheune, Eifeldorf

Bauherr: privat
Planung und Realisierung: Herres&Pape Architekten PartGmbB, wird aktuell von Herres Architekten abgeschlossen
Start: April 2021 (lange Bauzeit durch Eigenleistung)
Wohnfläche: 107m²

BESTAND

KONZEPT

Die Planung bewegt sich im Spannungsfeld einerseits möglichst wenige (teure) Eingriffe in die Bestandsstruktur vorzunehmen, andererseits so gut es geht auf die Bauherrenwünsche einzugehen.

Zudem soll der Charakter des Altbaus erhalten bleiben. Auf ökologische Materialien wird Wert gelegt.
Die Scheune wurde in einfachem Standard erbaut. Um das von der Bauherrschaft gewünschte Raumprogramm unterzubringen, wird ein Abbruch der „Bud“ und ein Ersatz durch einen Anbau in ähnlicher Kubatur vorgeschlagen. Die Innenwand in der Scheune aus Vollziegeln soll sichtbar erhalten werden. Die jetzige Tenne wird auf die alte Höhe (oberhalb Scheunentor) erhöht und als Wohnküche genutzt. Dieser Raum bildet das Herz des Hauses und nimmt auch die Treppe in die oberen Geschosse auf. Südlich der Küche liegt im EG der Eingangsbereich mit Stauraum, als Schleuse vor dem Privatbereich. Zusätzlich besteht hier ein kleiner Wohntrakt aus Bad und einem Schlafzimmer.

Die Kappendecke über dem ehemaligen Stall soll erhalten bleiben, sie dient als verlorene Schalung für eine neue Betondecke. Damit trägt sie sich nur noch selbst, bleibt aber von unten sichtbar. Die Betondecke dient auch der Stabilisierung des Hauses im Bereich des bestehenden Risses. Darüber im OG besteht ein zweiter kleiner Wohntrakt mit Schlafzimmer, WC und begehbarem Kleiderschrank. Das Schlafzimmer erstreckt sich über ein Podest ein stückweit in den Anbau hinein, zusätzlich ist auf dem Dach des Anbaus ein kleiner Balkon in Richtung Garten / Morgensonne vorgelagert.
Über der Küche, um weitere Treppenstufen erhöht, ist das Wohnzimmer auf der ehemaligen „Jack“. Dieser Raum ist bis zum First offen. Hier bietet es sich an, eine fest eingebaute Sitzbank/Couch in die Treppen zu integrieren. Im Wohnzimmer verläuft eine weitere Treppe in den Spitzboden über dem Wohntrakt, der mit einer Schleppgaube nach Westen etwas Größe gewinnt. Hier ist die Raumhöhe gering, dennoch stellt der Raum einen Mehrwert dar.

Die Fassaden können fast unverändert erhalten werden. Der neue Anbau anstelle der Bud kann in Holzbauweise zwar zeitgenössisch, aber dennoch passend zum Altbau gestaltet werden.

BAU PROZESS

Hier ein kleiner Einblick....

II NEUBAU EINFAMILIENWOHNHAUS
Neubau in einem Dorfkern, Eifeldorf

Bauherr: privat
Planung und Realisierung: Herres&Pape Architekten PartGmbB, wird aktuell von Herres Architekten abgeschlossen
Start: April 2021 (lange Bauzeit durch Eigenleistung)
Wohnfläche: 147m²

BESTAND

KONZEPT

Das Haus nimmt die Kubatur der früheren Scheune auf und schliesst damit den Hof des „Altenhofes“ nach hinten ab. Vor dem Haus liegt der eigentliche Hof, der eher halböffentlichen Charakter hat. Hinter dem Haus liegt der sehr private Garten. Die „Tenne“ als Durchfahrt und überdachter Aussenbereich verbindet die beiden Zonen.

Die Gestaltung des Hauses entwickelt sich direkt aus typischen Eifeler Bauernhäusern. Deren räumliche und konstruktive Eigenheitne sollen nicht kopiert, sondern an die heutige Zeit angepasst werden. Das Behagliche des Altbaus soll erreicht werden.

Der wichtigste Raum ist die Küche, die sich hier (in Anlehnung an die „Tenne“ der Bauernhäuser) bis zum Dachraum öffnet. Das Wohnzimmer ist nur eine kleine Lounge, die dem offenen Küchenraum angegliedert ist. Ebenso ist eine kleine, überdachte Loggia rückseitig an die Küche angelagert und erweitert den Lebensraum im Sommer. Diese Loggia erinnert zugleich in der gartenseitigen Ansicht wie ein Scheunentor. Die Küchenfassade ist zum Garten hin etwas herausgezogen, so dass sich eine bessere Besonnung ergibt und zugleich die Fassade gegliedert wird.

Direkt an die Küche grenzt zwischen neuem Haus und der benachbarten Scheune die Durchfahrt bzw. „Tenne“. Im Sommer kann sich hier ein großer Teil des Lebens abspielen. Die Tenne ist variabel und vielfältig nutzbar. Ihr Dach ist im Unterschied zum Ziegeldach des Hauses mit Blech eingedeckt, um die große Dachfläche zu gliedern und den andersartigen Charakter der Scheune zu zeigen.

Die Konstruktion überführt ebenfalls die Bauweisen traditioneller Häuser. Die Aussenwände sind massiv und wegen der nötigen Dämmwirkung recht massiv. Innenwände und Decken sowie der Dachstuhl bestehen aus Holz-Ständerwerk, die Wände mit Lehmbauplatten bekleidet. Hölzerne Konstruktionsteile wie die Dachbinder oder Pfetten oder einzelne Wandständer sind zugleich gestalterisch gliedernde Elemente.

Der Binder zwischen Küche und dem restlichen Haus wird ein zentrales Gestaltungselement des Hauses. Er soll sorgfältig geplant und ausgeführt werden.

An Materialien sollen massives, ungeleimtes Holz, Kalk- oder Lehmputz, Kalkfarben sowie einzelne mineralische Fussbodenbeläge eingesetzt werden. Die Holzart wird zusammen mit den Bauherren gewählt, verleimtes Konstruktionsholz ist nicht gewünscht. Das Haus selbst soll im Inneren relativ schlicht gehalten werden.

Durch die Grundrissaufteilung wird die Küche zum Kern des Lebens im Haus, alle anderen Bereiche sind ihr zugeordnet. Der Eingangsbereich sammelt alle dienenden Funtkionen direkt beieinander in der Nähe der Treppe zum OG (Flur, Garderobe, WC). Der Flur führt zum Schlafbereich und dem Bad, das dadurch vom Küchenbereich getrennt und privat gehalten ist.

Das Obergeschoss beinhaltet einen eigenen kleinen Lebensbereich für die Partnerin des Bauherrn oder Gäste. Optional könnte hier problemlos eine Pflegekraft untergebracht werden.

Es gibt eine klare Abstufung der Privatheit und ausgeprägte Rückzugsmöglichkeiten.

Bei der Wahl der Materialien sollte (wie beim Essen) auf einige Grundsätze geachtet werden:
1) Möglichst wenig verarbeitete Materialien haben auch weniger Schadstoffe (z.B. Vollholzdielen statt Laminate). Solche Materialien altern oft schöner als andere und sind damit auch langlebiger.
2) Regionale Materialien haben wegen der fehlenden Transporte oft eine sehr viel bessere Ökobilanz
3) Reparatur statt Ersatz erspart umweltbelastende Transporte und Herstellung.

Die Langlebigkeit der einzelnen Materialien wie des Hauses wird aus ökologischen wie ökonomischen Gründen angestrebt.

BAU PROZESS

Hier ein kleiner Einblick....